Der erste Workshop des Melammu-Projekts stellte sich die Frage, wie Repräsentantinnen und Repräsentanten der Weisheit in der Antike konzeptualisiert wurden und ob es einen klaren Unterschied zwischen weiblicher und männlicher Weisheit gab. Der Workshop folgte der Chronologie, von mesopotamischen und ägyptischen Quellen über levantinische bis hin zu griechischen und römischen Zeugnissen. Er gestattete eine umfangreiche Erörterung von Weisen, sowohl göttlichen als menschlichen, wie sie in der Antike porträtiert wurden. Die Beiträge förderten zahlreiche Spannungen zutage. Das Wesen der Weisheit selbst, menschlich und göttlich, empirisch, theoretisch, beizeiten auch abstrakt und schwer zu charakterisieren, deutet auf die Problematik einer Definition. Daher kann die Pluralität der Repräsentationen verstanden werden als Zeichen dieser Schwierigkeit und Varietät. Mehr noch, die Gender-Frage erwies sich als eng verbunden mit den Gesellschaften und deren Organisation.

Stéphanie Anthonioz / Sebastian Fink: Representing the Wise: A Gendered Approach. Introduction

Gebhard Selz: Female Sages in the Sumerian tradition of Mesopotamia

Peeter Espak: Male Sages in Sumerian Literature

Saana Svärd: Female Sages in Akkadian Literature

Raija Mattila: Male Sages in Akkadian Literature

Pascal Vernus: The Sages / Wisemen in Ancient Egypt

Ehud Ben Zvi: Memories of Female (and Male) Sages in late Persian / Early Hellenistic Yehud Considerations Informed by Social Memory and Current Cross- and Trans-disciplinary Trends in the Study of Wisdom

Stéphanie Anthonioz: Lady Wisdom in Prov 1–9; 31: Context, Definition and Function of her Personification

Ennio Biondi: Lady Wisdom in Greek Culture: Athena as a Deity of Polymorphic Intelligence

Claudia Horst: Paideia Makes the Man: A Gendered Approach to the Figure of the Wise Man in Imperial Rome

Kordula Schnegg: Female Sages in Roman Literature – Selected Examples

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